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Neue RKI-Empfehlung zum Toxoplasmose-Screening
Seit Jahren empfiehlt amedes aus fachlicher Sicht das Toxoplasmose-Screening bei Kinderwunschpatientinnen und Schwangeren als individuelle Gesundheitsleistung. Diese Empfehlung wurde im IGeL-Monitor kritisch kommentiert.
Am 18. Oktober hat das Robert-Koch-Institut seinen RKI-Ratgeber Toxoplasmose aktualisiert und gibt nun folgende Empfehlungen:
„Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch sollen unbedingt eine Erstinfektion in der Schwangerschaft verhindern. Für die Einhaltung der präventiven Maßnahmen ist es daher für diese nützlich zu wissen, ob eine Immunität vorliegt oder nicht, darüber hinaus auch um Serokonversionen und damit Infektionen während der Schwangerschaft zu detektieren. Daher ist es wünschenswert, den Antikörperstatus bei Frauen vor oder möglichst früh in der Schwangerschaft zu bestimmen.“
und stellt zudem fest:
„Im Rahmen der Mutterschaftsrichtlinien können serologische Untersuchungen gegenwärtig jedoch nur bei begründetem Verdacht auf Toxoplasmose als Kassenleistung vorgenommen werden. Eine umfassende, wissensbasierte und systematische Bewertung eines Screening-Programmes für Deutschland steht aus.“
Seronegativen Schwangeren soll nach RKI Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung einer Infektion mit Toxoplasma gondii empfohlen werden:
- Auf rohe oder nicht ausreichend erhitzte oder gefrostete Fleischprodukte zu verzichten (z.B. Hackepeter oder kurz gereifte Rohwürste).
- Rohes Gemüse und Früchte vor dem Verzehr gründlich zu waschen.
- Die Hände vor dem Essen zu waschen.
- Die Hände nach dem Zubereiten von rohem Fleisch, nach Garten-, Feld- oder anderen Erdarbeiten und nach dem Besuch von Sandspielplätzen zu waschen.
- Bei Halten einer Katze innerhalb der Wohnung in der Umgebung der Schwangeren, diese mit Dosen- und/oder Trockenfutter zu ernähren. Die Kotkästen, insbesondere frei gehaltener Katzen, sollten täglich durch Nicht-Schwangere mit heißem Wasser gereinigt werden.
„Seronegative Schwangere sind während der Schwangerschaft möglichst regelmäßig zu untersuchen.“
Hierzu empfehlen wir seit Jahren serologische Untersuchungen in etwa 8-wöchigen Abständen, z.B. 8., 16., 24., 32. SSW als individuelle Gesundheitsleistung, um eine angehende Infektion möglichst frühzeitig zu erkennen und bei frischer Infektion unverzüglich mit einer antiparasitären Therapie zu beginnen. Nach der 32. SSW sind bei seronegativen Frauen in der Regel keine weiteren Kontrollen mehr erforderlich.
Den RKI-Ratgeber Toxoplasmose finden Sie HIER.