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Corona-Maßnahmen konsequent beibehalten und die besorgniserregenden Varianten (B.1.1.7) mehr beachten
Pressemitteilung des ALM e.V. (Akkreditierte Labore der Medizin)
Eine weiterhin steigende Positivrate und die starke Verbreitung der Varianten – insbesondere der Variante B.1.1.7 – das zeigen die aktuellen Ergebnisse der Datenauswertung der Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V. Die Zahl der SARS-CoV-2-Neuinfektionen ist in der KW 14 (Ostern und Ferien) auf 128.063 (Vorwoche: 118.945) gestiegen. Die britische Variante B.1.1.7 wird bundesweit mittlerweile bei deutlich über 80 Prozent der diagnostizierten SARS-CoV-2-Fälle nachgewiesen. Die Positivrate stieg in der KW 14 auf 12,8 Prozent (Vorwoche: 11,3 Prozent). Insgesamt wurden 1.002.082 SARS-CoV-2-PCR-Tests angefordert (KW 13: 1.050.115). An der Auswertung des ALM e.V. nehmen 177 Labore (+ 1) aus dem ambulanten und stationären Bereich teil.
Während die Politik über weitergehende Möglichkeiten zur Eindämmung der 3. Welle der Corona-Pandemie diskutiert, sehen die Akkreditierten Labore in der Medizin wie viele andere fachärztliche Verbände und Fachgesellschaften die sofortige und konsequente Umsetzung wirksamer Maßnahmen als vordringlich an: „Wir bekommen diese Pandemie nicht mit den ewig gleichen Diskussionen, sondern mit mehr nachhaltig konsequentem Handeln mit klarer Zielsetzung und Kommunikation an die Bevölkerung unter Kontrolle“, so die Vorstände des fachärztlichen Berufsverbandes. „Dazu gehören vor allem die breite Akzeptanz und das Einhalten der Empfehlungen zur Kontaktreduktion, die Einhaltung der AHA + L-Regeln mit Nutzung der Corona-Warn-App sowie die Verwendung der vorhandenen ausreichenden SARS-CoV-2-PCR-Testkapazitäten für symptomatische Personen und medizinischen Bedarf an COVID-19-Diagnostik“, betont Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender des ALM e.V.
SARS-CoV-2-PCR-Tests sind und bleiben Testmethode der Wahl
Die PCR-Testung sei nach wie vor Methode der ersten Wahl für Menschen, die Symptome zeigen, so der Facharzt für Laboratoriumsmedizin mit Hinweis auf die bestehenden RKI-Testkriterien. Allzu leicht würde allerdings anstelle der PCR-Testung auf die weniger sensitiven Antigentests auch bei Menschen mit Symptomen zurückgegriffen, „weil es ja so unkompliziert und schnell gehe“. Die Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Wissenschaft sollten nach Auffassung des ALM e.V. hier nicht zugunsten politischer oder wirtschaftlicher Interessen verlassen werden. „Zwar kann der Einsatz von Antigentests zu epidemiologischen Zwecken Sinn machen, es gibt jedoch bisher keine Studien, die belegen, dass allein durch massenhafte Antigentests das Infektionsgeschehen zurückgedrängt werden könne“, betont ALM-Vorständin Nina Beikert. „Wichtig ist eine umfassende Aufklärung derjenigen, die diese Tests nutzen. Die Ergebnisse von Studien zeigen eine verminderte Sensitivität dieser Tests, insbesondere bei asymptomatischen Personen. Daher ist bei der Anwendung Vorsicht geboten. Trotz negativem Schnelltest sollte nicht auf die Einhaltung der Maßnahmen wie Abstand halten, Maske tragen und ausreichendes Lüften verzichtet werden.“
Dringend benötigt würden außerdem Daten zu den Erfahrungen aus den Modellprojekten. Antigentests können zu falsch-negativen wie auch falsch-positiven Testergebnissen führen. Mit gravierenden Folgen. „Auf keinen Fall sollten sich mittels Antigentest negativ Getestete in Sicherheit wiegen“, sagt auch ALM-Vorstand Wolf Kupatt. Die Zahlen zeigten: „Obwohl derzeit in Deutschland Millionen von Antigentests zum Einsatz kommen, steigt die Zahl der Neuinfektionen weiter an. Das könnte auch daran liegen, dass dann die Schutzmaßnahmen weniger beachtet werden.“ Auch ALM-Vorsitzender Michael Müller rät: „Trotz negativen Antigentests bleiben das Tragen einer Maske, die Einhaltung von ausreichend Abstand und generell eine möglichst geringe Anzahl an Kontakten die wirksame Maßnahme gegen die weitere Ausbreitung der Varianten wie B.1.1.7. Das zeigen uns die Entwicklungen der Infektionszahlen in Großbritannien.“
Eine erfreuliche Tendenz sehen die fachärztlichen Labore indessen in der aktuell stärker ansteigenden Zahl der geimpften Personen. Seit die Hausärztinnen und Hausärzte sich an der Impfkampagne beteiligen dürfen, sehen wir Rekordzahlen bei den täglich durchgeführten Impfungen: „Wir sind den Hausärztinnen und Hausärzten sehr dankbar für ihr intensives Engagement, das zu einer deutlichen Beschleunigung bei der Zahl der Impfungen führt“, erklärt Wolf Kupatt. „Wir hoffen, dass dieser Erfolg der Hausärzte bei der Zuteilung der Impfstoffmengen zunehmend berücksichtigt wird und auch die Betriebsärzte bald impfen dürfen“. Dr. Michael Müller ergänzt: „Die wichtigsten Säulen der Pandemiebekämpfung sind und bleiben die konsequente Einhaltung der Corona-Maßnahmen, eine kluge und verlässliche Impfstrategie und das Festhalten an der bewährten Nationalen Teststrategie mit breitem Einsatz der PCR-Methode als Goldstandard für die SARS-CoV-2-Testung.
Die Nationale Teststrategie des Bundesministeriums für Gesundheit finden Sie auf der Homepage des Robert Koch-Instituts.
Auf unserer Homepage finden Sie FAQ zum Thema. Diese aktualisieren wir regelmäßig. Bei weiteren Fragen freuen wir uns über Ihre schriftliche Anfrage an c.wanke@alm-ev.de.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die hier ermittelten Daten mit weiteren Daten am RKI zusammengeführt werden. Die daraus entstehenden Daten stellen das Gesamtbild über das Testgeschehen in Deutschland dar. Eine anderweitige Nutzung der Daten darf nur mit Hinweis auf die Erhebung des ALM e.V. als Quelle erfolgen.
Weitere Infos zum SARS-CoV-2-Virus, zu COVID-19 und zur aktuellen Lage finden Sie unter www.rki.de, www.bmg.bund.de, www.kbv.de