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©istock.com/wildpixel
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Pressemitteilung ALM e.V. - Unterstützug der BMG-Strategie des gezielten Testens

„Wir bereiten uns schon heute auf den Herbst und Winter mit einem sicher hohen Bedarf an PCR-Diagnostik für akute Erkrankungen der Atemwege vor“, erklärt Dr. Michael Müller. Deshalb sei es wichtig, zur ursprünglichen Teststrategie des Bundesgesundheitsministers zurückzukehren: „Testen, testen, testen – aber gezielt“. Auch die aktuelle Datenanalyse der Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V., an der 156 Labore teilgenommen haben, zeigt, dass trotz Ferienendes in den meisten Bundesländern noch keine Entspannung eingekehrt ist. So ist die Zahl der SARS-CoV-2-PCR-Tests auch in der 36. Kalenderwoche mit 934.348 Tests weiterhin sehr hoch. Der Auslastungsgrad liegt bundesweit bei 85 Prozent und in vielen Regionen deutlich darüber. Der Rückstau beträgt noch immer rund 30.000 Tests.

„Wir brauchen unbedingt eine baldige Schärfung der Teststrategie“, fordert Evangelos Kotsopoulos. Bereits heute fehlten an vielen Stellen Verbrauchsmaterialien und Reagenzien, die für SARS-CoV-2 und auch alle übrigen Erregernachweise wie HIV, Hepatitis B und C und HPV benötigt werden. Kämen zu den ohnehin schon hohen Zahlen an SARS-CoV-2-PCR-Tests noch die saisonal bedingten Tests hinzu, werde die zeitnahe Versorgung der Bevölkerung mit Diagnostik in zahlreichen Regionen gefährdet, warnt der ALM-Vorstand.

„Es ist jetzt enorm wichtig, dass wir uns so gut wie möglich auf die kommende Situation vorbereiten“, betont auch Prof. Jan Kramer. „Nur wenn wir weitsichtig agieren, werden wir auch im Herbst und Winter, wenn sich die Menschen wieder häufiger in geschlossenen Räumen aufhalten und mehr Infektionen auftreten können, die Situation im Griff haben.“ Hierzu gehöre unbedingt auch der Aufbau von Reserven an Testmaterialien. Deshalb unterstützt der ALM e.V. die Beschlüsse der Gesundheitsministerkonferenz (GMK), die am vergangenen Freitag unter Vorsitz der Berliner Senatorin Dilek Kalayci einen Bund-Länder-Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) beschlossen hat. „Das ist insbesondere deshalb wichtig, weil der ÖGD auch in den kommenden Monaten mit der Prävention, Planung und Koordinierung von Maßnahmen zum Gesundheitsschutz enorm wichtige Aufgaben erfolgreich und ohne Dauerüberlastung zu bewältigen hat“, erläutert Kramer.

Das starke Signal, welches von diesem ÖGD-Pakt ausgeht, unterstützen auch die Vorstände des ALM e.V.: „Nur durch die gute Kombination aus gezieltem Testen und verlässlicher Nachverfolgung wird Deutschland auch in Zukunft gut durch die Pandemie kommen“, heißt es beim fachärztlichen Berufsverband. Ein falsches Signal seien dagegen die Forderungen kommerzieller Anbieter nach anlassloser Massentestung. „Ohne einen messbaren Mehrwert für die Pandemieeindämmung werden hier Ressourcen verbrannt. Einen medizinischen Nutzen lässt dieser planlose Vorschlag nicht erkennen“, sagt Dr. Oliver Harzer, Sprecher der AG Kommunikation beim ALM e.V.

Auch der erneute Vorstoß des Vorstandsvorsitzenden des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, die Kosten der SARS-CoV-2-PCR-Tests zu „drücken“ und die Preise selbst vertraglich aushandeln zu wollen, sorgt beim ALM für Kopfschütteln: „Für eine Kassenart, die sich selbst als Gesundheitskasse bezeichnet, ist das schon ein starkes Stück. Versorgungspolitik nach Aktenlage mit dem durchsichtigen Ziel, die Ausgaben zu Lasten der Leistungserbringer zu kürzen, bringt das Land nicht weiter. Wir empfehlen, sich die Lage der Labore und die medizinische Versorgung vor Ort einmal selbst anzuschauen. Wir haben die Entscheidungsträger in der GKV bereits häufiger in eines unserer Labore eingeladen, um zu zeigen, wie Labor funktioniert und was es leisten kann.“, so Dr. Michael Müller.

Der ALM sieht auch den Gesetzesentwurf der FDP-Bundestagsfraktion, die den Pandemiestatus wieder aufheben will, kritisch: „Wir dürfen die Situation nicht unterschätzen. Die Infektionszahlen befinden sich weiterhin auf einem relevanten Niveau – und niemand weiß, was uns im Herbst und Winter erwartet. Es wird erforderlich sein, schnell, pragmatisch und umsichtig reagieren zu können“, heißt es beim ALM e.V. Dass die Bundesregierung und insbesondere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in der Lage seien, angemessen auf Veränderungen zu reagieren, hätten nicht nur die vergangenen Wochen gezeigt. Der wichtige Entschluss, zur bisherigen Teststrategie „Testen, testen, testen – aber gezielt“ zurückzukehren, habe vergangene Woche zu einem Durchatmen bei den fachärztlichen Laboren geführt: „Mit der Strategie des umsichtigen Handelns sind wir gut durch die erste Welle gekommen und haben uns im Vergleich zu anderen Ländern einen großen Vorsprung erarbeitet. Deshalb sollten wir auch künftig an dieser Strategie festhalten“, sind sich die Vorstände des ALM e.V. einig. Die fachärztlichen Labore werden sich hier weiterhin aktiv einbringen.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die hier ermittelten Daten mit weiteren Daten am RKI zusammengeführt werden. Die daraus entstehenden Daten stellen das Gesamtbild über das Testgeschehen in Deutschland dar. Eine anderweitige Nutzung der Daten darf nur mit Hinweis auf die Erhebung des ALM e.V. als Quelle erfolgen.

Weitere Infos zum SARS-CoV-2-Virus und zu Covid-19 und zur aktuellen Lage finden Sie unter

www.rki.de
www.bmg.bund.de
www.kbv.de

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Juliane Ahlers

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