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Pressemitteilung ALM e.V. - Labore unterstützen Anliegen der EU-Ratspräsidentschaft
„Gemeinsam Europas Abwehrkräfte stärken“, so lautet das Credo von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Spätestens seit der informellen Tagung am vergangenen Donnerstag ist klar: Die Corona-Pandemie wird ein zentrales Thema der Tagungen der Minister*innen in Europa sein. Eine gute Grundlage für die Stärkung der Abwehrkräfte Europas und die Bekämpfung der Pandemie liefern die Akkreditierten Labore in der Medizin, ALM e.V., von Beginn an: Insgesamt 6,42 Millionen SARS-CoV-2-PCR-Befunde wurden seit Anfang März in den aktuell 139 teilnehmenden Laboren erhoben. In der 29. Kalenderwoche erreichte die Anzahl der PCR-Testungen mit 488.457 einen neuen Höchststand (+6 %). Dabei wurde 3.089 Mal ein positiver Befund auf das Corona-Virus gestellt (+16 %). Die Testkapazität ist mit rund 955.000 Tests pro Woche weiterhin enorm hoch.
„Auch jetzt bei niedriger Infektionsrate ist es – neben der Einhaltung der AHA-Regel mit ‚Abstand‘, ‚Hygiene‘ und ‚Alltagsmasken tragen‘ – wichtig und angemessen, breit und umfassend zu testen, um Infizierte so früh wie möglich zu entdecken, Infektionsketten aufzudecken und mit zeitnahen umfangreichen Testungen zu unterbrechen“, so Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender des ALM e.V. Dabei gelte es aber, die Tests gezielt dort einzusetzen, wo sie aus medizinischen oder infektionsepidemiologischen Gründen gebraucht werden. Müller weiter: „Im Hinblick auf eine erfolgreiche Pandemie-Eingrenzung ist es wirklich nicht sinnvoll, labordiagnostische Leistungen für alle Bürgerinnen und Bürger unbegrenzt und ohne Anlass, zum Beispiel nach deren Rückkehr aus dem Urlaub oder einfach so, zur Verfügung zu stellen. Zudem ist es eine unnötige Verschwendung von Ressourcen und vermutlich noch nicht einmal eine gelungene Werbung. Zuletzt hatten sich einige – gerne auf Sozialen Medien aktive – Politiker in diese Richtung geäußert.
Die Mitglieder des ALM e.V. betonen, weiterhin alles Erforderliche an Ressourcen und Expertise einzubringen, um die Pandemie auch in den nächsten Monaten erfolgreich einzugrenzen und dabei das Gesundheitswesen nicht über die Maßen zu strapazieren: „Auch wegen der nächsten Grippesaison im Herbst und Winter stehen wir einer anlasslosen nicht medizinisch oder fachlich begründeten Ausweitung der Tests nach wie vor kritisch gegenüber“, so Dr. Müller. „In diesem Punkt sind wir auch ganz bei den gesetzlichen Krankenkassen, die wie wir die Ausgaben im Blick behalten.“
Doch statt allein auf die Kostenbremse zu treten und an der falschen Stelle Forderungen nach Einsparungen zu stellen, sollten sich diese gemeinsam mit den Partnern der Selbstverwaltung und den Fachärzten im Labor für eine ressourcenschonende und effiziente Verwendung der PCR-Testkapazitäten einsetzen. „Diese Pandemie kann nur gemeinsam bewältigt werden. Dazu sollten alle Beteiligten an einem Strang ziehen – Politik, Gesellschaft und wir als Ärzteschaft“, appelliert Müller an die Verantwortlichen.
Einen wichtigen Appell richten die Akkreditierten Labore in der Medizin auch an die Vertragspartner der Corona-Warn-App. Denn auch auf der jüngst von der Bundesregierung veröffentlichten App ruhen große Hoffnungen, was nicht zuletzt bei der informellen Konferenz zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft deutlich zur Sprache kam. „So sinnvoll die App auch ist: Erste Labore übermitteln bei vorliegender Einwilligung bereits die Testergebnisse zusammen mit dem QR-Code. Doch sind nach wie vor einige Herausforderungen zu meistern“, stellt Dr. Christian Scholz, Sprecher der AG IT und Vorstand im ALM, fest. So brauche es für die Anbindung der fachärztlichen Labore mittels Konnektor einen größeren Support der Telekom. Dr. Scholz: „Die Telekom als die für die Umsetzung der Corona Warn-App verantwortliche Institution nutzt die digitalen Fähigkeiten und Kompetenzen der Labore nicht aus. Zudem wäre es wichtig, mit dem Konnektor der kv.digital ein IT-systemübergreifendes zweites Produkt zur Verfügung zu haben“, mahnt er.
Noch eine weitere Baustelle haben die IT-Expert*innen der fachärztlichen Labore identifiziert: Zwar würden die ersten endlich verfügbaren neuen Muster 10c-Scheine inklusive der UUID in einigen Laboren bereits in der Praxis eingesetzt. „Für die Implementierung vor allem in den Krankenhäusern sind jedoch wichtige Optimierungen notwendig. Wir unterstützen die Telekom, die im Bereich Labordiagnostik auf keine langjährige Erfahrung zurückgreifen kann, hierbei tatkräftig. Letztendlich wünschen wir uns wie bei der Telekom eine Mitfinanzierung unserer durchschnittlich fünfstelligen Investitionen zur Umsetzung dieser so wichtigen und für die Pandemieeindämmung unabdingbaren Funktionalität“, merkt Dr. Scholz an. „Mit der Corona Warn-App hat das BMG einen wichtigen Impuls gesetzt. Wir wollen diesen in einen nachhaltigen Erfolg überführen. Deswegen engagieren wir uns mit der AG IT des ALM seit Wochen.“
Klar ist: Die Akkreditierten Labore werden auch weiterhin alles daran setzen, eine gute Grundlage für die Bekämpfung der Pandemie zu schaffen: „Wir sehen ja, wie erfolgreich wir dabei in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern mithilfe umfassender, wohnort- und zeitnaher Labordiagnostik sind. Deshalb bauen wir ganz besonders in Zeiten der deutschen EU-Ratspräsidentschaft darauf, dass die Politik entsprechende Rahmenbedingungen schaffen wird“, so ALM-Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Müller.
Ein Hinweis in eigener Sache: Um insbesondere Landrät*innen und Bürgermeister*innen sowie Entscheider*innen für die labordiagnostische Versorgung vor Ort einen besseren Überblick zu geben, haben wir die Landing-Page „Corona Diagnostik Insights“ mit Laborfinder sowie Zahlen, Daten und Fakten zur Covid-19-Labordiagnostik eingerichtet. Diese erreichen Sie unter
www.corona-diagnostik-insights.de
Darüber hinaus finden Sie auf unserer Homepage www.alm-ev.de einen umfassenden Katalog an Fragen und Antworten zum Thema. Diesen aktualisieren wir regelmäßig. Bei weiteren Fragen freuen wir uns über Ihre schriftliche Anfrage an c.wanke@alm-ev.de.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die hier ermittelten Daten mit weiteren Daten am RKI zusammengeführt werden. Die daraus entstehenden Daten stellen das Gesamtbild über das Testgeschehen in Deutschland dar. Eine anderweitige Nutzung der Daten darf nur mit Hinweis auf die Erhebung des ALM e.V. als Quelle erfolgen.
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